Eislaufen und Winterwandern am Weißensee
Der Weißensee ist der viertgrößte der Kärntner Seen und auch im Winter ein faszinierendes Reiseziel. Nicht nur Skifahren zählt zu den Vergnügungen, die die weiße Jahreszeit hier zu bieten hat, sondern auch Schneeschuhwandern und sogar Eislaufen.
Im Süden des Sees, in der Nähe der Ortschaft Naggl, fährt die Weißensee-Bergbahn als offener Sessellift bis in eine Höhe von gut 1300 Metern hinauf. Mit nur einer Bergbahn plus einigen kleineren Schleppliften und sechs Pistenkilometern ist das Skigebiet Weißensee allerdings eine ziemlich „kleine Nummer“, daher bezeichnet es sich auch ausdrücklich als Familienskigebiet. Keine Frage: Wenn man einen intensiven Skiurlaub verbringen möchte, gibt es besser geeignete Destinationen. Aber den Charme des Weißensees macht gerade aus, dass es hier um einiges gemütlicher zugeht als in den großen Wintersportorten, dass hier kein intensiver Skizirkus stattfindet, der für nichts anderes mehr Platz lässt. Der Weißensee hat sich erfolgreich als alternatives Winterreiseziel für Familien und Individualtouristen auf der Suche nach Entspannung positioniert.
Denn der Weißensee hat eine Besonderheit: Mit 930 Metern Seehöhe ist er einer der höchstgelegenen unter den großen Seen Österreichs. Dadurch friert er im Winter regelmäßig zu und wird dann größten Natureisfläche Europas! Zumindest der kleinere westliche Seeteil, der durch die Techendorfer Brücke vom größeren Ostteil getrennt wird, bildet eine so zuverlässige Eisschicht, dass jedes Jahr sogar internationale Eislaufmeisterschaften hier stattfinden. Oft friert auch der komplette See zu, so dass man hier über viele Kilometer seine Runden auf dem Eis ziehen oder auch einfach nur einen Spaziergang darauf machen kann. Der Eismeister vom Weißensee kontrolliert die Tragfähigkeit der Eisdecke und präpariert eine Rundbahn, die vom Schnee freigehalten und glattgehobelt wird.
Für Langläufer wird in jedem Winter ein 55 Kilometer langes Netz aus Loipen präpariert, das sich über die meist nebelfreien Höhenzüge rund um den See zieht. Die Seewiesenloipe verläuft sogar direkt am Ufer, für Anfänger gibt es eine 950 Meter lange Übungsloipe. Auch Schneeschuhwanderer finden am Weißensee viele Möglichkeiten: Der Norduferweg von Neusach zum Ostende ist für jeden zu schaffen und bietet fast die ganze Zeit über einen Blick auf die Eisfläche. Etwas anspruchsvoller ist der Aufstieg zur „Alm hinterm Brunn“ oder gar zum Latschur. Im Süden können Schneeschuhwanderer die Bergbahn für eine Wanderung zur aussichtsreich gelegenen Kohlröslhütte nutzen. Für unerfahrene Schneeschuhgeher werden im Winter auch geführte Touren angeboten.